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Sonntag, 09. Juli 2006


Welche Stationen finden Sie hier ?

Southern Australia
3-stündige Busfahrt mit Oasis Tours durch Coober Pedy
Anhalten an den Salzseen südlich von Glendambo / Southern Australia
(circa bei km 251, von Coober Pedy aus), Fahrt von Coober Pedy entlang
des Stuart Highways bis nach Port Augusta (circa 540 km)

Wetter:

Cooper Pedy / Port Augusta: 17 Grad, sonnig, aber mit kühlem Wind,
nachts circa 3 Grad

Morgens um 8.30 Uhr startete die Besichtigungstour. Außer mir waren noch knapp 40 andere Personen, die die Tour gebucht hatten. Oasis Tours ist einer von mehreren Veranstaltern, die um diese frühe Uhrzeit Touren durch das Stadtgebiet von Coober Pedy anbieten. Sie sind bewusst so früh gewählt, damit die Menschen, die daran teilnehmen, noch ihr nächstes Tagesziel erreichen können.

Coober Pedy ist für die meisten Besucher nur eine Durchgangsstation auf dem Weg nach Norden oder je nach Jahreszeit auch noch Süden. Im Juli, im australischen Winter bewegt sich die Karawane der Reisenden von Süden nach Norden. Viele Australier, die im Rentenstand sind, nehmen sich dann einige Wochen Zeit und fahren vom feucht-kühlen Süden in den warmen Norden. Sie fahren so zwischen 500 bis 700 km pro Tag und brauchen auf diese Weise eine knappe Woche, ehe sie und ihr Wohnwagen oder Zeltanhänger in der Nordspitze des Northern Territory sind.

Coober Pedy ist nur eine von vielen Zwischenstationen auf dem Weg Richtung Norden. Die klassischen Stationen des Treks sind (von Süden nach Norden): Port Augusta als letzte Station am Indischen Ozean, dann Coober Pedy, Alice Springs, Tennant Creek und je nach Reichweite des Wohnwagens entweder Katherine oder direkt die Gegend um Darwin oder der Kakadu Nationalpark. Diesen Trek gibt es jedes Jahr. Im Juli, zu meiner Reisezeit bewegte er sich der Wärme entgegen nach Richtung Norden.

Jetzt im australischen Winter sind hauptsächlich Einheimische unterwegs. Beim Einchecken gestern Abend war man verwundert, mich als Europäerin hier im Juli anzutreffen. Europäer sind im Outback oft in den australischen Sommermonaten unterwegs, wenn es tagsüber 40 Grad werden kann. Im Juli findet man daher auf den Touren durch Cooper Pedy fast nur Australier, im Dezember gibt es dann viele Ausländer. Beim Warten auf den Bus habe ich darüber nachgedacht, den sie hatten recht, sinnvoller ist es wirklich, im Juli durch das Outback zu reisen. Ich konnte viel mehr machen. Es war die bessere Reisezeit.

Die 40 Mitreisenden stammten fast alle vom Oasis Caravan Park. Zu einem Preis von 30 Aus-$ pro Erwachsenen gab es eine faire 3-stündige Führung durch das Stadtgebiet von Coober Pedy. Es wurden kleine Minibusse mit einer Kapazität von circa 30 Personen pro Bus eingesetzt und alle verteilten sich ungefähr auf beide Busse.

Der Busfahrer und gleichzeitig Touristenführer meines Busses war Rudi, ein circa 65-jähriger Österreicher. Rudi lebte seit mindestens 40 Jahren in Coober Pedy und hatte alle Höhen und Tiefen des Ortes in den vergangenen vier Jahrzehnten miterlebt. Er berichtete mit einem Enthusiasmus über die Opal-Suche, das ich gut nachvollziehen konnte, warum einen das Fieber des Opal-Suchen packen konnte.

Der Name der Stadt („kupa piti“) stammt ursprünglich von den Aboriginals und bedeutet so viel wie „Weißer Mann im Loch“. Der Ausdruck beschreibt den Ort ausgesprochen gut. Mehr als die Hälfte der 4000 Einwohner wohnen in „Dugouts“ (=Wohnhöhlen) und suchen unter Tage den glänzenden Edelstein. Diese Wohnhöhlen hinter meterdickem Sandstein mit konstanten Raumtemperaturen von circa 22 Grad sind der ideale Ort um die extremen Outback-Temperaturen auszuhalten. Im australischen Sommer kann das Quecksilber bis auf 50 Grad steigen, im hiesigen Winter hingegen kann es bis auf den Gefrierpunkt fallen.

Bei unserer Abfahrt vom Campingplatz waren es morgens um 08:30 Uhr magere 10 Grad. Es war wolkenloser Himmel und die Sonne war seit einer Stunde aufgegangen. In meiner dreiviertel langen Hose war es mir allerdings viel zu kalt. Zum Umziehen blieb aber keine Zeit mehr. Los ging es zu unserem ersten Besichtigungspunkt, der serbisch-orthodoxen Kirche, eine von fünf unterirdischen Kirchen. Wunderbar kuschelig-warm war es, als ich in den 22 Grad warmen Raum kam. Es war erstaunlich, wie gut ein Raumklima sein kann, dass nur durch die Eingangstür und von einem einzigen meterhohen Schacht mit Sauerstoff versorgt wird.

Weiter ging die Tour an unzähligen Minenschächten vorbei, zu einer Abraumhalde, auf der jeder selber sein Glück beim Suchen nach Opalen versuchen konnte. Interessant, wie sich 40 Menschen von einem Moment auf den anderen in einen wuselnden Ameisenhaufen von Opal-Suchern verwandeln können. Natürlich hatte keiner Glück, Opal-Suche wird heute mit riesigen Maschinen betrieben, Handarbeit bringt nur noch in seltenen Fällen Erfolg. Aber es ist die Frage, die sich jeder Opal-Sucher immer wieder stellt; „könnte es nicht gerade die nächste Schaufel bringen, die den Erfolg bringt ?“ Das ist das, was die Menschen süchtig macht, den entscheidenden Moment zum Erfolg zu verpassen.

Unser Weg führte uns dann noch zum abgedrehtesten Golfplatz, den ich kenne. Ein Platz nur aus nackter Erde mit Grüns, die aus einer Mischung von Sand und Diesel bestanden. Wahrscheinlich einer der wenigen Orte, an denen man ungestraft, die Erde mit Diesel bedecken konnte. Aber es war ein 18-Loch-Platz mit Clubhaus, Abschlägen auf Kunstrasen und allem anderen drum herum.

Coober Pedy machte einen kuriosen, aber charmanten Eindruck. Die Minensucher sind noch wie gestern eher Einzelpersonen, als grosse Minengesellschaften. An der Methode des Opalsuchens hat sich seit den ersten Funden 1915 wenig geändert. Es werden Löcher in die Erde gesprengt, um an die regenbogenfarbigen Edelsteine zu kommen. Der Abraum wird dann an der Oberfläche zu charakteristischen Maulwurfshügeln aufgeschüttet. Die entstandenen Löcher werden dann in der Regel nicht wieder zugeschüttet. Bei den Rundgängen wurden wir ausdrücklich zur Vorsicht aufgefordert.

Die Tour wurde durch eine Besichtigung der Umoona Opal Mine & Museum abgerundet. Die aufgegebene Mine wird heute als Museum genutzt und ist mitten in der Innenstadt. Es gab einen gutgemachten Film über Coober Pedy, wie alles anfing und das Opal-Suchen generell. Zusätzlich wurden uns alte Stollen und eine ehemalige Wohnhöhle gezeigt. Wenn ich nicht wüsste, das das alles mehrere Meter unter der Erde ist, könnte so eine Höhle richtig gemütlich sein. Die uns gezeigte, hatte gerade Wände, eine grosse Grundfläche, mehrere Zimmer und war, außer das sie unter der Erde lag und die Wände aus Fels waren, in nichts von einer normalen Wohnung zu unterscheiden. Im Gegenteil gerade die Struktur des Felsens hatte ihren eigenen Charme.

Gegen Mittag, als die Temperaturen so langsam gegen 20 Grad gestiegen waren, war die Tour zu Ende und wir wurden alle wieder zurück zum Oasis Caravan Park gebracht. Die Gruppe löste sich nach einem herzlichen Dankeschön an Rudi, unseren Touristen-Führer, rasch auf. Fast alle fuhren mit ihren Wohnwagen und Anhänger weiter Richtung Norden. Der Platz war schnell leer und wartete auf die Neuankömmlinge am heutigen Abend. Auch ich machte mich fertig und fuhr auf den Stuart Highway, nur das mein Weg mich weiter Richtung Süden führte.

Der erste Stopp nach knapp 250 km auf meiner Strecke weiter Richtung Süden, war Glendambo. Der Ort zählt kaum mehr als 20 Einwohner, hat das übliche Roadhouse mit ordentlichem Motel und einen Campingplatz. In der örtlichen Snack-Bar direkt an der Tankstelle ein Hotdog gegessen, die hausgemachten Sachen waren um Längen besser als das gestrige Essen.

Fast direkt hinter Glendambo kreuzt die Bahnstrecke von Adelaide nach Perth die Strasse und begleitet den Stuart Highway parallel bis nach Port Augusta. Direkt an der Bahnstrecke lernte ich auch meinen ersten Salzsee kennen.

See ist eigentlich nicht das richtige Wort. Aus der Entfernung sah es erst aus wie eine Fata Morgana, glitzerndes Wasser am Horizont. So müssen sich Ertrinkende in der Wüste gefühlt haben. Von einem Parkplatz aus der Nähe erkannte ich meinen Irrtum. Es war Lake Heart, einer von zahlreichen Salzseen im Süden von South Australia. Nur bei einem der spärlichen Regengüsse füllen sich die Seen etwas mit Wasser, sind dann aber wegen des Salzgehaltes weder für Menschen noch für Tiere genießbar. Hier am Parkplatz konnte ich nach einem kurzen Weg runter an den „Seerand“ noch die Reste eines Bootssteges und sogar eines Autowracks erkennen. Heute war alles verlassen, nur die Bahnstrecke mit ihren ellenlangen Güterzugtransporten brachte Leben in die Gegend. Überall war Salz, sogar die Sanddünen am Rand waren mit einer dicken Salzschicht bedeckt.

Mein erster Salzsee in der Nähe von Woomera brachte allerdings noch eine andere makabere Neuigkeit zu tage: Atombombenversuche in der südaustralischen Wüste. Die Begleittafeln am Parkplatz informierten darüber, dass die britische Armee von 1953 bis 1964 insgesamt neun Bomben zündeten. Es wird unten am See ausdrücklich davor gewarnt, in den See hineinzugehen. Diese wenig rühmliche Nutzung wird bis heute gerne verschwiegen und die Ureinwohner dieser Gegend erlitten damals erhebliche Strahlenschäden. Erst 1999 wurde den Aboriginals nach zähen Verhandlungen Entschädigungszahlungen bewilligt.

Für den Rest meines Weges bis nach Port Augusta verlief die Bahnstrecke parallel zur Strasse. Einige Güterzüge mit vielen Dutzenden Wagons und Container fuhren auf ihr entlang. Auch der Autoverkehr nahm zu. Die Landschaft hingegen veränderte sich kaum.

Selbst unmittelbar vor Port Augusta war die Landschaft immer noch Halbwüste, zwar jetzt mit Buschlandschaft und den Flinders Ranges zur linken, aber immer noch unbewohnt und leer. Einen Unfall sah ich unterwegs. Ein Auto lag im Graben, davor die Polizei. Drei Feuerwehrwagen waren aus Port Augusta kommend im Anmarsch – auch wenn es gar nicht brannte. Den Wagen sollte ich später in Port Augusta auf einem Abschleppwagen wiedersehen. Die Zivilisation hatte mich wieder.

Die Landschaft in der untergehenden Nachmittagssonne sah wunderschön aus. Die Farben waren warm und es gab sogar einen richtigen Sonnenuntergang. Wenige Kilometer vor Port Augusta dann der letzte Güterzug des heutigen Tages. Die Bahnübergänge sind im australischen Busch im Regelfall unbeschrankt, der Zug fährt dann langsam an den Übergang heran, tutet, und fährt dann weiter. Es lohnt sich, den Motor auszustellen, mein letzter Zug hatte circa 60 Wagons, zwei Dieselloks und noch einen Personenwagen für die Truck-Besatzungen, wohl insgesamt einen Kilometer lang auf dieser einspurigen Strecke.

Port Augusta am späten Nachmittag erschien mir wie die Oase in der Wüste. Endlich mal wieder nach 1500 km eine richtige Stadt, kein Roadhouse oder ein Ressort, sondern ein ganz normaler Ort mit einem Stadtkern, mit Tankstellen, Hotels, einem Woolworths. Verheißungsvoller kann eine Stadt kaum sein.

Für den heutigen Abend entschied ich mich für den Big 4 Holiday Park Port Augusta am nördlichen Stadtrand von Port Augusta. Der Platz war nett und gepflegt, die Standgebühren einschließlich Strom kosteten 25 Aus-$. Hier war es wesentlich leerer als in Coober Pedy. Die meisten Wohnwagen waren ja schon Richtung Norden unterwegs. Hier waren nur die letzten, die sich verspätet auf den Weg machten.

Gerade als ich kurz vor 22 Uhr zu Bett gehen wollte, wurde ich abends durch mehrere Explosionen aufgeschreckt. Erst dachte ich, dass es Schüsse wären, vielleicht auf ein paar Tiere. Ein Blick aus dem hinteren Fenster klärte das Ganze aber schnell auf, etwas im hinteren Bereich des Campingplatzes brannte lichterloh.

Es rannten keine Menschen in Panik hin und her, sondern ich konnte beobachten, dass sie sich die Szenerie eher aus gebührender Entfernung betrachteten. Nach dem ersten Schrecken konnte ich aus diesem Grund relativ entspannt bei kühlem Wind nach draußen gehen und mir den Brand eines Wohnwagens anschauen.

Zwei Reihen weiter brannte wegen des Defektes eines elektrischen Gerätes, wahrscheinlich eines Heizlüfters gerade ein Wohnwagen komplett bis auf die Bodenplatte aus. Auch die Zugmaschine, ein Pick-Up dürfte irreparabel beschädigt sein. Die Feuerwehr war schon da und musste neben dem Wohnwagenbrand noch den Brand in der Fahrerkabine des Pick-Ups löschen.

Die Besitzer von Fahrzeug und Wagen, ein älteres australisches Ehepaar waren beide in Schlafkleidung, sie hatte nur noch ihre Handtasche retten können. Beide standen starr, aber gefasst, bei der Szenerie und schauten, wie die Feuerwehr den Brand löschte und verhinderte, dass er auf andere Wagen übersprang. Gottseidank war kein Mensch verletzt worden. Als weiterer Sachschaden hatte nur der direkte Wohnwagen nebenan aufgeplatzte Scheiben auf der Seite des Brandes. Die Explosionen, die ich gehört hatte, rührten von den üblichen, mitgeführten Gasflaschen her, die hochgingen, als der Brand sie erreichte.



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Die Fotos zeigen eine Besichtigung-Tour mit Eindrücken von Coober Pedy und einen Salzsee bei Glendambo auf dem Weg nach Port Augusta.

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