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Reisen Sie mit mir durch Australien !
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entlang der Great Ocean Road

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........er besteht aus drei Tagen, » Freitag, » Samstag und » Sonntag
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........es gibt Fotos von der Strecke » Peterborough - Princetown (Samstags)
........und vom Abschnitt » Apollo Bay - Anglesea (Sonntags)

Freitag, 14. Juli 2006


Welche Stationen finden Sie hier ?

Southern Australia
Fährfahrt von Penneshaw / Kangaroo Island nach Cape Jerwis
Fahrt von Cape Jerwis nach Mount Gambier (circa 450 km)

Wetter:

Mount Gambier: Dauerregen bei 12 Grad

Die erste Fähre morgens früh verlässt Kangaroo Island um 8.30 Uhr. Ich hätte gerne die Fähre eine Stunde später genommen, aber das Schiff um 9.30 Uhr war leider schon ausgebucht. So musste ich Kingscote bereits gegen 7 Uhr verlassen, um pünktlich zum Einschiffen in Penneshaw zu sein. Es war noch dunkel, als ich den Campingplatz verließ und außer mir schienen auch alle anderen Autos auf der Landstraße auf dem Weg zum Hafen zu sein.

Das Hafengebäude auf der Insel war bei weitem nicht so neu, wie auf dem Festland. Es war nur ein kleines Steinhaus mit tonnenförmigem Dach und kaum einem Aufenthaltsbereich. Es hatte angefangen zu regnen und alle Raucher drängten sich unter das kurze Vordach, ehe es auf das Schiff ging.

Nach knapp 50 Minuten und einer relativ ruhigen Überfahrt war ich wieder zurück in Cape Jerwis. Es hatte angefangen zu regnen und ich entschied mich erst mal Victor Harbor zu fahren, einem der Hauptorte der Fleurieu Peninsula. Die knapp 50 km bis dahin, führten mich durch eine sehr ländliche Gegend, die von Rinder- und Schafszucht geprägt war.

Victor Harbor liegt an der Encounter Bay und ist im australischen Winter für seine Wal-Beobachtungstouren bekannt. Es gibt außerdem eine Museums-Dampf-Eisenbahn, die bis zu einem weiteren Küstenort, Goolwa fährt. Bei Sonnenschein alles sicherlich sehr lohnende Touren, bei strömendem Regen reichte mein Elan gerade noch zum örtlichen Woolworths zu fahren. Hier füllte ich meine Vorräte auf, tankte und setzte anschließend meine Reise entlang der Encounter Bay fort.

Der Platzwart des Campingplatzes in Second Valley hatte mir eine landschaftlich abwechslungsreiche Strecke hin zum Murray River empfohlen. Die Fahrt ging vorbei am Lake Alexandria, der heute bei grauem, regenverhangenen Himmel trostlos aussah. Die Gegend war geprägt von Weinanbaugebieten. Richtige Orte gab es kaum.

Nach einer Weile erreichte ich Wellington am Murray River. Hier konnte ich kostenlos und sehr unkompliziert – wie mir in Second Valley empfohlen wurde – die Fähre über den Fluss benutzen. Ich blieb wie alle anderen im Auto sitzen, der Fährmann musste hingegen bei strömenden Regen draußen ausharren und das in Wechselschicht rund um die Uhr.

Murray River bildet zusammen mit seinem größten Nebenfluss, dem Darling River, das viertgrößte Flusssystem der Erde. Er ist 3782 km lang und entspringt bei Australiens höchstem Berg, dem Mount Kosciuszko, in New South Wales. Von der reinen Fläche her ist er das viertgrößte Flusssystem der Erde, von seiner Wassermenge her ist er von den großen Flusssystemen das kleinste. Durch den Lake Alexandria hindurch, mündet der Murray River in die Encounter Bay. Er ist auf 3200 km schiffbar und viele Veranstalter bieten vom Ort Murray River mehrtägige Kreuzfahrten und Hausboot-Touren an. Hier weiter flußabwärts in Wellington sah er schmal aus, nicht wie ein Fluss, der über 3700 km hinter sich gebracht hat.

Auf der anderen Seite des Flusses nahm ich den Princess Highway, der von Adelaide über Melbourne nach Sydney geht. Viele der großen australischen Landstraßen tragen Namen. Für Fremde wie mich wurde es dadurch einfach sich zurecht zu finden. Oft gibt es auch Informationspunkte unterwegs, die etwas über die Geschichte des Streckenabschnittes erzählen. Für die Australier sind diese Straßen eine große Tradition. Es heißt nie, „ich fahre auf der Nummer 20 ... “, sondern immer „ich fahre auf dem Stewart Highway oder dem Princess Highway .... “. An diesen Straßen entlang hat sich das Land entwickelt und entwickelt sich auch heute noch zum Teil.

Es gibt wenig Autobahnen in Australien, warum auch. Das Land ist dünn besiedelt und außer in den Ballungsgebieten ist so etwas wie Verkehrsstau unbekannt. Der Verkehr war nie so dicht, wie ich es von Deutschland her kannte. Die Landstraßen sind im Regelfall zweispurig, seltener mal vierspurig. Soweit es die Landschaft zulässt gibt es in regelmäßigen Abständen Überholmöglichkeiten, zwei Bahnen werden dann zu drei. Lastwagen haben im Gegensatz zu Deutschland hier ein Tempo drauf, dass es sich für mich als Wohnmobil-Fahrerin oft nicht lohnte, sie zu überholen. Dafür waren sie einfach zu schnell und eigentlich gab es ja seit der Einreise nach South Australia so etwas wie ein Tempolimit.

Der Princess Highway verläuft vom Coorong Nationalpark aus bis nach Kingston parallel zur Küste. Die Landschaft ist hier geprägt von viel Marschland, Salzwasserlagunen und Dünen zum Meer hin. Es war nur kaum etwas zu sehen, bei Dauerregen sieht jede Landschaft, und ist sie noch so schön, nur grau in grau aus.

Mein heutiges Tagesziel, Mount Gambier, lag noch im Bundesstaat South Australia. Ich hatte erst überlegt, heute noch in den Bundesstaat Victoria hinein zu fahren. Aber der nächste grössere Ort jenseits von Mount Gambier war zu weit entfernt, als dass ich ihn noch vor Einbruch der Dunkelheit hätte erreichen können.

South Australia hat genauso wie Northern Territory als Zeitzone die Central Time Zone. Von Deutschland aus gesehen, sind beide Bundesstaaten 10:30 Stunden weiter in der Zeitrechnung. Erschwerend kommt allerdings die Sommerzeit dazu. Bei uns ist sie von Ende März bis Ende Oktober und in Australien von Ende Oktober bis Ende März. Ausnahmen gibt es im Northern Territory, in Queensland und Western Australia. Die außerdem von mir bereisten Staaten Victoria und New South Wales haben die Eastern Time Zone, die normalerweise 11 Stunden weiter ist. Bei dem ganzen Wirrwarr empfiehlt sich auf jeden Fall immer ein Blick auf die lokale Uhr. Dies ist der sicherste Weg für die richtige Zeit. Für morgen wusste ich jedenfalls; ich verliere eine halbe Stunde.

Ich näherte mich langsam meinem südlichsten Punkt auf dieser Reise. Mitte Juli bedeutet dies für mich, dass es bereits um halb fünf Uhr dunkel wurde. Mount Gambier liegt an den Hängen eines erloschenen Vulkans und bietet mit seinen circa 23.000 Einwohnern eine sehr gute Infrastruktur. Die Sehenswürdigkeit in unmittelbarer Umgebung sind die drei mit Wasser gefüllten Kraterseen. Von November bis Februar nimmt der tiefste, der Blue Lake, eine intensive Blaufärbung an. Der 200 Meter tiefe See kann auf einem ausgeschilderten Rundweg umwandert werden.

So schön der Anblick auch ohne intensives Blau war, heute stand mir danach nicht mehr der Sinn. Ich steuerte nur noch den Big 4 Blue Lake Holiday Park an, der zwei Kilometer südlich des Stadtzentrums zwischen zwei Kraterseen lag.

Der Campingplatz war parkähnlich gestaltet und großzügig angelegt. Mein Stellplatz kostete 24 Aus-$ für die eine Nacht. Insgesamt war es ein freundlicher Platz mit sauberen sanitären Anlagen. Alle zehn Wohnwagen, die heute Abend kommen sollten, stellten sich nahe zusammen. Bei der Größe des Platzes wäre ich mir ansonsten auch etwas verloren vorgekommen.

Es wurde schnell endgültig dunkel, wenigstens war es nachts nicht mehr so kalt.



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Samstag, 15. Juli 2006


Welche Stationen finden Sie hier ?

Victoria
Fahrt von Mount Gambier nach Apollo Bay (circa 350 km)
Fahrt entlang der Great Ocean Road von Peterborough nach Apollo Bay (Teilstück: 110 km)

Wetter:

Great Ocean Road: grau in grau, immer wieder Regen bei 14 Grad

Der heutige Tag startete so, wie der gestrige geendet hatte: mit Regen. Ich fuhr daher in einem Rutsch durch bis nach Warrnambool. Der 25.00 Einwohner zählende Ort ist eine wichtige Industrie- und Hafenstadt. Jetzt im Winter hätte ich mir hier von Mai bis August die zahlreichen Glattwale und ihre gerade frisch geborenen Jungen anschauen können. Der Ort ist ein wichtiger Ausgangspunkt für die Wal-Beobachtungs-Touren. Aber heute hatte ich ein anderes Ziel, ich wollte mir die Great Ocean Road anschauen.

Zeit für eine Mittagspause musste sein und ich nutzte das reichhaltige kulinarische Angebot, dass mir Warrnambool bot. Das Fishtales Cafe am oberen Ende der Hauptstrasse, der Liebig Street (Haus-Nr. 63), war eine interessante Mischung zwischen Öko-Cafe, Starbucks, Restaurant und Lounge, irgendwie von allem etwas. Fröhlich beschreibt den Zustand des Lokals wohl am besten. Im Sommer hätte ich noch im Innenhof sitzen können, so knubbelte sich drinnen alles, aber es war eine gemütliche Atmosphäre. Zudem war das Essen gut und auch die Preise waren fair. Es versöhnte etwas für den gestrigen Regentag.

Zwischenzeitlich hatte es soweit aufgeklart, dass der restliche Tag zumindest trocken blieb. Meine Fahrt entlang der Great Ocean Road (Straßen-Nummer B 100) startete hinter Peterborough. Ich wollte bis Apollo Bay fahren, 110 km schien mir eine überschaubare Strecke. Ich hatte nur nicht bedacht, dass ich alle Nasen lang anhalten würde.

Mein erster Stopp war gerade dort, wo die Strasse richtig zum Meer kommt. Bei dem windigen Wetter waren die Wellen noch dramatischer, als sie ohnehin schon waren. Die ockergelben Felsen ragten majestätisch aus dem Wasser, es sah einfach herrlich aus. Da machte es nichts, dass ich jede Minute meine Kamera wegen der Gischt trocken legen musste.

Es gab soviel zu schauen unterwegs. Jeder Parkplatz hätte sich gelohnt, anzusteuern. Die Hauptsehenswürdigkeiten waren mit Namen versehen, so dass ich einfach an Hand des Reiseführers abgleichen konnte, wo es sich besonders lohnte, anzuhalten. Gerade die ersten Punkte mit The Grotto, London Bridge und The Arch waren total beeindruckend. Es war nicht viel Verkehr und auch die Parkplätze waren überraschend leer. Nur wenige Touristen verirrten sich bei dem wechselhaften Wetter an diesen Küstenabschnitt.

Dachte ich. Als ich zur Hauptsehenswürdigkeit, den Twelve Apostles kam, war es fast ein Kulturschock, einen riesigen rappelvollen Parkplatz mit Hunderten Autos, Bussen und Wagenladungen von Menschen zu sehen. Wer jemals in Stonehenge in England gewesen ist, weiß ungefähr, wie er sich das jetzt vorstellen muss. Neuschwanstein in Deutschland ist auch ein guter Vergleich. Der einzige Vorteil war, dass die lokalen Souvenirstände wegen Nebensaison geschlossen hatte.

Vom Parkplatz jenseits der Straße führte ein Tunnel unter der Straße durch. Auf asphaltierten, eingezäunten Wegen ging es bis zu Aussichtsplattformen auf einer Art Halbinsel. Von dort konnte ich dann die in der Tat sehr beeindruckenden 12 Apostel betrachten. Just in dem Moment kam sogar ein bisschen die Sonne raus und erhellte die Szenerie. Die Gesteinsnadeln ragten bizarr empor, die Steilklippen verschwanden im Dunst der heranrauschenden Wellen.

Die Great Ocean Road führt ingesamt auf einer Strecke von circa 257 km von Warrnambool nach Torquay. Nach jeder Kurve gab es für mich neue „Ah’s“ und „Oh’s“. Nicht nur mich, sondern auch sieben Millionen andere Besucher zieht die atemberaubende Küstenstraße jedes Jahr in ihren Bann.

Der spannendste Abschnitt für mich war heute die Strecke zwischen Peterborough und Princetown. Danach biegt die Straße ins Hinterland ab und fährt bis kurz vor Apollo Bay durch dichten Regenwald. Es gab dann nur noch wenige Häuser und nur noch selten tauchten einzelne Ortschaften auf.

Rasch wurde es dunkel und den Ort Lavers Hill oben in den Bergen erreichte ich bei dichtem Nebel. Die Neonreklamen tauchten so gespenstisch aus dem Dunst auf, das ich mir eher wie in einem Edgar Wallace Film vorkam. Die Straße führt dann weiter durch den Otway Nationalpark. Der Regenwald wächst hier bis dicht an den Weg heran. Riesige Farnblätter waren zum Greifen nah. Eine kurvenreiche, schmale Strasse führt durch die letzten Urwälder Südaustraliens.

Die Strasse nahm kein Ende. Immer wieder kamen Zeichen, dass es nur noch 30, 25 20 km bis nach Apollo Bay waren. Erst als ich mich dem Örtchen Marengo näherte, waren wieder Lichter zu sehen und ich konnte die Umrisse der Küste erkennen.

In Marengo waren die Bürgersteige hochgeklappt, kein Campingplatz war im Dunkeln zu finden. Selbst in Apollo Bay konnte mir sogar der Tankwart nicht sagen, wo ich einen offenen Platz finden würde. Erst am östlichen Ortsausgang, schon fast wieder auf der B100, fand ich einen Hinweis auf den Kooringal Holiday Caravan Park. Er war links die Straße rein, ein wenig den Hügel hoch und dann auf der linken Straßenseite zu finden. Er war nett und gepflegt, nur um die Betreiber zu finden, bedurfte es einiger Hartnäckigkeit.

Nach dieser langen und anstrengenden Autofahrt hatte ich nicht die geringste Lust, selber zu kochen. Ich fuhr wieder nach Apollo Bay hinein und schaute, was die örtliche Gastronomie zu bieten hatte. Buffs Bar & Bistro sah am nettesten aus. Das Lokal war am westlichen Ende der Great Ocean Road, und bereits gut gefüllt, als ich gegen 20 Uhr wegen einem Tisch ankam. Vielleicht lag es am langen Tag oder an der wirklich guten Küche, das Lokal war jedenfalls klasse. Ich hatte das Pendant zu einem Lauch-Risotto mit Scallops (wahrscheinlich Tintenfischringe ?), die Auswahl der offenen Weine war immens, die Krönung war aber das göttliche Schokoladenmousse. Meine Tischnachbarn hatten das gleiche Dessert und wir waren uns alle einig, dieser Nachtisch war mehr als eine Sünde wert.

Dass es auf dem Rückweg zum Campingplatz immer noch regnete, machte da kaum noch etwas aus.



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Sonntag, 16. Juli 2006


Welche Stationen finden Sie hier ?

Victoria
Fahrt Apollo Bay entlang der Great Ocean Road bis nach Queenscliff (Teilstück: 180 km)
Fährfahrt über die Meerenge der Port Philip Bay im Grossraum Melbourne von Queenscliff nach Sorrento
Weiterfahrt von Sorrento nach Phillip Island (Teilstück: 140 km), Fahrt heute insgesamt 320 km

Wetter:

Great Ocean Road: grau in grau, immer wieder Regen bei 14 Grad

Apollo Bay ist ein nettes, kleines Fischerdorf. Im Winter sind die Strandspaziergänger unter sich, im Sommer aber ist der Ort ein Strandparadies für Sonnenanbeter. Von der Strandpromenade aus, ging ich durch die vorgelagerten Sanddünen, um direkt an den Strand zu kommen. Es erwartete mich ein herrlich, weiter Sandstrand, so weit mein Auge reichte. Die Wellen brandeten ans Ufer, einzelne Spaziergänger, mal mit Hund, mal ohne Hund verirrten sich auf dem langen Abschnitt.

Das Wetter hatte sich leider trotz allen Hoffens nicht aufgeklart. Die Wolken hingen sehr tief, es nieselte sogar leicht. Die ganze Szenerie erinnerte mich eher an einen stürmischen Tag an der Nordsee, als an einen heiteren australischen Surferstrand. Trotzdem fand ich es schön hier, durch die tiefhängenden Wolken konnte ich die sanften Hügel im Hintergrund erahnen. Gut eingepackt, konnte ich eine Weile am Strand bleiben und den Ausblick genießen. Der Regen wurde stärker und trieb mich dann nach einer Weile zurück zum Wohnmobil.

Die Fahrt entlang der Great Ocean Road Richtung Torquay war selbst bei tiefhängenden Wolken und fast ununterbrochenem Nieselregen ein Genuß. Hinter jeder Kurve gab es für mich einen neuen, schönen Ausblick. Wenn jetzt noch die Sonne geschiehen hätte, wäre die Szenerie perfekt gewesen.

Kurz vor Lorne waren einige unentwegte Surfer im Wasser. Ich bewunderte sie. Trotz Neoprenanzügen war das Wasser immer noch 12 Grad kalt. Aber sie lagen im Wasser, warteten auf eine ordentliche Welle, surften Richtung Strand und gingen anschließend mit ihrem Surfbrett unter dem Arm über die vorgelagerten Felsen wieder Richtung Meer. Es war Sonntag und für richtige Surffans war das Wetter wohl egal.

Lorne als Ort war wesentlich lebendiger als Apollo Bay. Der Aufbau des Ortes war ähnlich, die Hauptstraße am Meer bildete gleichzeitig das Zentrum des Ortes. Trotz des nassen Wetters waren die Straßen hier zugeparkt, die Geschäfte voller Menschen und die Restaurants gut gefüllt. Ich bekam leider keinen Parkplatz im Ortszentrum und entschied mich daher, weiter nach Torquay zu fahren.

Auf der weiteren Strecke merkte ich, das Melbourne nicht weit war. Der Verkehr wurde dichter, manche Autos hatten Surfbretter auf ihrem Dach oder auf der Ladefläche.

Torquay als Ort war ganz anders als Apollo Bay oder Lorne. Das Ortszentrum war hier abseits des Meeres und verteilt sich auf mehrere Straßenzüge im Ortskern. Woolworths war hier groß vertreten und es gab einige interessante Geschäfte und Restaurants.

Obwohl Sonntag war, hatte auch hier fast alles auf. Aus Deutschland war ich das nicht gewohnt, dass ich auch Sonntags alles bekommen konnte, was ich benötigte. In Australien gibt es nicht unbedingt einheitliche Öffnungszeiten. In den kleineren Ortschaften schließen die Geschäfte meistens bereits gegen 17 Uhr, öffnen dafür aber auch schon um 9 Uhr. Samstags sind die Zeiten ähnlich. Es kann aber auch schon mal sein, dass die Läden um 16 Uhr schließen. Sonntags haben meist nur Einkaufszentren und die Geschäfte in Fußgängerzonen offen. Kein einheitliches Bild, aber irgendwo gab es in meinem Urlaub immer einen offenen Shop, wenn ich mal irgendwas dringend nötig hatte.

In Torquay war eine Menge los, allerdings fast ausschließlich im Stadtzentrum. Trotz des nassen Wetters wollte ich allerdings ein Lokal haben, vor dem ich auf das Wasser schauen konnte. In Lorne wäre das enfacher gewesen, da war alles nur am Wasser, hier in Torquay fand ich erst nach längerem Suchen das Growlers (23, The Esplanade).

Growlers war ein nettes, unkompliziertes Restaurant mit einer abwechslungsreichen Speisekarte. Bei einer Süsskartoffelsuppe mit Curry und Joghurt konnte ich nach draußen auf das tosende Meer schauen. Innen dominierte dunkles Holz, auf der Veranda vor dem Fenster waren zwar Heizstrahler aufgestellt, aber keiner wollte bei diesem nassen Wetter draußen sitzen. Drinnen ging es dank des aufmerksamen Services sehr entspannt zu. Viele Menschen nutzten den späten Vormittag zu einem Brunch oder schauten sich die neuesten Sportnachrichten ein. Im Hintergrund gab es einen Kamin, in dem ein Feuer flackerte.

Um zu meinem heutigen Tagesziel – Phillip Island – zu kommen, hatte ich zwei Möglichkeiten. Ich konnte entweder die Stadtautobahn durch Melbourne benutzen oder von Queenscliff mit der Fähre nach Sorrent fahren. Die Fähre überquert die Meerenge der Port Philip Bay, die Melbourne vom Meer abschirmt.

Wer mit dem Kraftfahrzeug nach Melbourne ein- oder ausreist, trifft zwangsläufig auf Straßen, die mautpflichtig sind. Dies kann die Autobahn M 1 sein oder eine der sonstigen grossen Ein- und Ausfallstraßen. Australier können einfach mit einem elektronischem Ticket bezahlen. Ausländer, die zum Beispiel mit einem Wohnmobil in die Stadt fahren oder auch nur durch sie hindurch fahren, müssen sich entweder ein Tagesticket kaufen oder eine umständliche Route durch die Vororte in Kauf nehmen.

Wichtig zu wissen ist, dass es keine Mautstationen an der Straße gibt. Die Mauttickets können zum Preis von 9,00 Aus-$ nur bei der Post gekauft werden (die Sonntags zu hat) oder sind unter der Telefonnummer 13 26 29 (Stand: Juli 2006) erhältlich. Mautprellern wird die Strafe von circa 100 Aus-$ von ihrem Vermieter in Rechnung gestellt.

Die Entscheidung für die Fähre fiel mir umso leichter, weil das Wetter inzwischen etwas aufgeklart hatte. Queenscliff ist eine Mischung zwischen Industrievorort und Ausflugsziel und von Torquay kommend, schnell zu erreichen. Der Fährhafen ist gut ausgeschildert und liegt auf einer Landspitze.

Die Autofähre nach Sorrento auf der anderen Seite der Port Phillip Bay war nicht mehr die jüngste. An manchen Stellen war ziemlich viel Rost zu sehen, aber eigentlich war das Schiff okay. Die Fähre fuhr im Rhythmus von 45 bis 60 Minuten zwischen den beiden Orten hin und her. Ich hatte Glück, dass gerade eine Fähre abfahrtbereit da stand und mich noch mitnahm.

Es war fast windstill auf dem Meer, sogar etwas wie Sonnenschein kam während der Überfahrt durch die Wolken. Ein riesiger Container kreuzte unseren Weg Richtung Melbourne. Die Möwen kreischten über dem Schiff und waren auf der Jagd nach Fisch.

Die Außenbezirke von Sorrento erinnerten stellenweise an eine Sommerfrische in den Neuengland-Staaten. Einzelne, herrschaftliche Häuser standen über dem Wasser, teils sogar mit eigenem Bootsanlegesteg. Sorrento selber war ein übersichtlicher, kleiner Ort und lag lang gestreckt an der Küste. Es war Sonntag Nachmittag und der Weg aus dem Ort war voll von Ausflüglern, die langsam wieder nach Melbourne zurückfuhren.

Die Strecke von Sorrento nach Phillip Island war sehr gut ausgeschildert. Bis kurz vor meinem Ziel konnte ich die Autobahn aus Melbourne heraus nehmen. Erst kurz vor der Insel wechselte die Straße auf eine zweispurige Landstraße. Phillip Island ist heute durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Im australischen Sommer ist das dann das Nadelöhr, über das alle rein und raus müssen.

Die beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Philip Island sind die Pinguinparade im Südwesten der Insel und die Grand-Prix-Rennstrecke in der Inselmitte. Im Süden gibt es außerdem beliebte Surfstrände, die aber eher in der wärmeren Jahreszeit genutzt werden. Jetzt im Winter ging es auf der Insel eher gemächlich zu. Der größte Ort auf der Insel ist Cowes. Er verfügt über die komplette touristische Infrastruktur, angefangen von vielen Campingplätzen über diverse Restaurants und Supermärkte.

Es wurde schon dunkel, als ich mich für den Cowes Caravan Park entschied. Rechts und links von ihm waren weitere Campingplätze und letztendlich endschied der nettere Eingangsbereich. Der Platz erstreckte sich von der Straße bis direkt ans Meer. Jeder Stellplatz kostete jetzt in der Nebensaison unabhängig von der Lage 26 Aus-$. Der Platz wurde dominiert von vielen stationären Mobilheimen. Für Zelte und Wohnmobile gab es nur wenige, genau markierte Stellplätze. Viele Abschnitte des Platzes waren im Rahmen der Winterarbeiten abgesperrt. Direkt am Wasser war noch etwas frei und ich konnte im letzten Tageslicht noch den geschützten Sandstrand direkt vor meinem Fenster sehen. Bei gutem Wetter hätte ich sogar auf das gegenüberliegende Festland sehen können.



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